Was man nicht im Hirn hat...

Eine Geschichte, geschrieben am 19. März 2016, nach meinem Besuch in Österreich alleine mit den Kindern. Aus dem unveröffentlichtem Archiv.
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Eine kleine Anekdote unserer Zeit in Niederösterreich hab' ich noch ;-)

Der Tag unserer Abreise zurück nach Schweden begann schon turbulent. Der Babyschwede hatte in der Nacht hohes Fieber gehabt und es ging erst um 7 Uhr früh zurück. Die Nacht war dementsprechend kurz und ichhatte nur wenig geschlafen.
Mit fieberndem Baby wollte ich nicht unbedingt fliegen, daher war ich in der Früh erstmal ziemlich erleichtert.

Die Fahrt zum Flughafen war wenig spektakulär und auch das check-in und die Sicherheitskontrolle verlief ohne weiter Komplikationen. (Außer, dass der kleine Herr beim Durchgehen gepiepst hat und abgetastet wurde ;-) )

Auf meiner boarding card stand gate C, aber keine Nummer. Also dachte ich mir, ich muss halt nochmal nachschauen. Kein Problem. Auf dem Bildschirm dann stand beim Flug um 11:45 nach Stockholm Gate F. Hm. Ich dachte Gate C? Na das ist ja ein ziemlicher weg nach F!! Auf den Schildern stand 15-20 Minuten Gehzeit, aber das sollte ich schaffen, kein Problem. Bis zum Boarding bin ich sicher dort.

Ich machte mich dann eben auf den Weg dorthin, schaute noch ein paar Mal auf den Anzeigebildschirmen nach, ob das Gate eh stimmt und ging dann frohen Mutes Richtung Gate F. Einen ziemlich langen Fußmarsch und eine kurze Busfahrt (!!) später war ich dann dort angekommen und ich fragte gleich am Schalter, ob das Boarding schon angefangen hatte. "Nein", kam die Antwort und ein etwas merkwürdiger, fragender Blick des Boardpersonals.

Als ich die Kinder aus dem Wagen und der Trage herausgenommen hatte und wir schon die Flieger durch die große Fensterfront ansahen, kam eine netter Mann des Personals auf mich zu und fragte mich nach meiner Boarding Card und unseren Reisepässen. Er sah auf die Tickets, dann mich ernst an und sagte sofort: "Sie sind am falschen Gate, sie müssen zu C".

"Wie bitte? Das schaffe ich ja nie mehr rechtzeitig!" 

Innerhalb von 20 Sekunden (ich übertreibe nicht) hatte ich die Kinder ins Wagerl und in die Trage geschmissen (keine Übertreibung), die wirklich extrem netten Leute vom Boardpersonal riefen mir nach, dass sie drüben bei C anrufen würden und ich raste los. Einen Lift, 2 Rolltreppen (die ich MIT dem Wagerl rauffuhr, ich hatte keine Zeit mehr, um nach dem Lift zu suchen ganz geschweige denn, um auf das dämliche Ding zu warten) musste ich durch ein Labyrinth an Gängen und Türen immer den Schildern Richtung C folgend, wieder raus aus dem Terminal - da hätte ich fast schon aufgegeben - noch einmal DURCH DIE SICHERHEITSKONTROLLE inklusive Wagerl zusammenlegen, Kinder raus, alles durchleuchten lassen etc. - das war mein 2. Tiefpunkt - endlich im Terminal C an. Dort erwartete mich schon eine liebe Stewardess im Gang, die sofort unsere Boardingpässe einscannte und mich zum Flugzeug scheuchte. Wagerl zusammengelegt, dem wartenden Mann ausgehändigt, ins Flugzeug rein, Tür zu und schon sind wir losgerollt! Geschätzt bin ich 10 Minuten vollgas gerannt.

Ich habe noch nie in meinem Leben so geschwitzt, bzw. war ich so außer Atem wie in diesem Moment. Die Stewardess hat mir noch vor dem Abheben ein Glas Wasser gebracht und mich gefragt, ob ich nicht eh beim Sicherheitscheck eigentlich gleich hinter ihnen war?

*schnauf* "Ja. Vermutlich. Beim ersten Mal."

Wir sind pünktlich gestartet. Uff.



Es gingen zwei Flüge zur selben Zeit von Wien nach Stockholm. Und ich hab mich JEDES MAL verschaut, wenn ich auf der Anzeigentafel nachgeschaut habe. Wie genau mir das passieren konnte... keine Ahnung. Warum ich nicht auf die airline geachtet habe? Keine Ahnung...
Ich weiß nur, dass mir so etwas noch nie passiert ist und mir auch sicherlich nicht mehr passieren wird!

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